Sonntag, 6. Juli 2008

Du kanns zaubere oder wie komme ich zum Schlagermove

Wenn man am Wochenende nach Hamburg fährt zum Schlagermove gibt es eine SOLL-Variante und eine IST-Variante.

Die SOLL-Variante:

Man kauft sich ein Bahnticket und fährt nach Hamburg um das Wochenende mit den Turteltauben zu verbringen und zum Schlagermove zu gehen. Alles ist schön und am Sonntag fährt man glücklich mit dem Zug nach hause.

Da mein Leben manchmal und speziell im Moment anders ist gibt es natürlich auch

Die IST-Variante:

Skippy (nicht mehr Hirsemann) wollte am Freitag nach Bad Pyrmont. Mein Plan war also mitfahren und in Bad Pyrmont in die Bahn umsteigen und in 2 ½ Stunden in Hamburg sein. Wir sind pünktlich (na ja fast) losgekommen und haben uns in den Freitagsnachmittagsverkehr eingereiht und „erstaunt“ im Radio gehört das auch noch andere Menschen auf der Straße sind. So war das nicht abgemacht!

Normale Menschen stellen sich dann in den Stau. Skippy und ich natürlich nicht. Ein See in der Nähe der Autobahn (welcher darf ich unter Androhung von Strafe nicht sagen) und schon klappen wir das Bett im Bully aus und halten erst mal ein Rätzchen ;-) Als der Stau sich verkürzte wurde überlegt wie weiter. Mit nach Pyrmont fahren, bis Hannover fahren oder erst am nächsten Morgen nach Hamburg weiter. Aber welcher Plan auch verfolgt wird. Klar war, ich habe Hunger und wir müssen Proviant kaufen. Reibungsloser Ablauf bei ALDI Nord. Ich inzwischen gekleidet im Hippiekleid das ich für den Schlagermove gekauft hatte „schwebte“ durch den Laden und packte essbares ein. Skippy’s Frage an der Kasse an mich gerichtet: „Wo schläfst du heute Nacht?“ gab angewiderte Blicke der örtlichen Hausfrau… in dem Aufzug hätte sie mich wahrscheinlich in einem Obdachlosenheim oder in der Klapse erwartet. MISSBILLIGUNG!

Weiter ging’s!

Nachdem obdachloser Bruder und meine Gastgeberin informiert war, das keiner von uns am Bestimmungsort ankommen würde oblag es mir aus dem ADAC-Campingführer eine passende Schlafstatt zu finden.

Und was liegt bei Hannover und ist ein See? Das Steinhuder Meer! Campingplatz am See mit Hüpfburg (ich bin leider zu alt, werde mir aber Kinder anschaffen die mich zwingen werden mitzuhüpfen;-) und billigem Frühstück.

Samstagmittag bin ich dann tatsächlich in Hannover in den Zug nach Hamburg gestiegen, die Turteltauben haben mich abgeholt und wir sind in die Wohnung der weiblichen Turteltaube gefahren. Wenn man einen Menschen schon so lange kennt (okay 17 Jahre nichts gehört) ist es komisch wenn man in eine Wohnung geht und in eine andere Welt, eine schöne, farbige, 70er Jahre Welt abtaucht ;-) Ich habe mich sehr wohl gefühlt!

Nachdem männliche Turteltaube geschmückt war ging es ab zum Schlagermove. Na ja was soll ich sagen: Karneval im Sommer, Schlager, Alkohol, Halsschmerzen, Sonne, kaputt!!! Nach kurzem Verschnaufen XXL-Mahl in Erika`s Eck. Verdauungsspaziergang und Lakritzeis auf die Faust und dann nachhause. Zu Dritt ein wohltuendes Fußbad genommen. Mir Brain angehört wenn er betrunken ist (sehr süß) und dann glücklich ins Bett gefallen.

Der Morgen danach: Frauen unter sich, Snickers aufs Brot und den Turteltauben noch eine Knutschpause gegönnt ;-) Tschüß Hamburg bis bald.

In Hannover abgesetzt mit der S-Bahn nach B.P. gefahren, verliebtes Erst-, Zweit-, Drittsemesterpärchen das über die nötigste Anschaffung nachdenkt. Er ist für DVD-Player, sie für Waschmaschine. Mein Scherz an den jungen Mann neben mich gerichtet dass die Fenster wahrscheinlich verschlossen sind weil sich sonst so viele kurz vor Hameln in den Tod stürzen, wurde mit schweigen quittiert. Er ist dann auch in Hameln ausgestiegen ;-) Mein letztes Gegenüber hat erst zwei Tüten Treets gegessen (gibt’s nicht mehr wollte ich aber immer schon mal unterbringen) und hat dann beobachtet wie ich mich angezogen und geschminkt habe. Und kurz bevor er sich final in mich verlieben konnte, hielt die S-Bahn und Skippy wartete apfelkauend auf sein Baby.

Jetzt könnte man ja auf direktem Weg nach Köln fahren aber wie immer waren wir beide nicht gewillt. Ein neuer See, viele Wochenendgeschichten, Musik, Kaffee und eine kleine Mütze Schlaf unterbrochen von Yachtbesitzergesprächen und der Nachmittag verging. Gegen Abend ging’s dann Richtung Heimat. Rotwein, McDonalds, ABBA, James Brown und Schwups waren wir da.

Und ganz zum Schluss wurden Heimatklänge aufgelegt und ich hab wie immer geweint…

Tommy Engel „Du kanns zaubere“

Bei Youtube in der Niedecken/Alsmann-Version und Christiane Westermann geht es wie mir...



Und das Bonmot des Wochenendes aus den Stadtgeschichten von Armistead Maupin: ...es gibt viele Dinge, die einen stärker aneinander binden als der Sex...

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

bin gar nicht süß!
*grrrrrrrrrrrrrrrrrrrr*

Zimthuhn hat gesagt…

soll ich putzig schreiben und gefühlslastig? ;-))

Zornröschen hat gesagt…

SNICKERS AUF BROT??!!??

Zimthuhn hat gesagt…

Crunchy Peanut-Butter und Nutella ;-)
LECKER!!!!!!

Oliver hat gesagt…

schöne Version des Liedes. Aber warum muss der Niedecken immer so beleidigt gucken?